Liers, 07.08.2021

THW Idstein aus viertem Einsatz im Ahrtal zurückgekehrt

Nach den zwei Einsätzen direkt nach der Katastrophe und dem wöchentlichen Einsatz vor rund zwei Wochen sind am vergangenen Freitag unsere Helfer aus dem zweiten wöchentlichen Einsatz zurückgekehrt.

Seit Freitagabend sind unsere Helfer aus dem nun vierten Einsatz aus Ahrweiler zurück. Auch diesmal ging der Einsatz eine Woche lang. Untergebracht waren unsere bis zu 8 Helfer im großen Bereitstellungsraum auf dem Nürburgring. Die Einstzstelle war ca. 30 Minuten mit dem LKW vom Bereitstellungsraum entfernt. Eingesetzt waren wir im kleinen Ort Liers. Auch dieser wurde schwer von dem Hochwasser getroffen. Unser Einsatzauftrag lautete Beräumen eines Bachlaufs, der auch durch den Ort führte. Dies ist besonders wichtig, da es bei erneuten Starkregenereignissen sehr schnell zu erneutem Hochwasser kommen kann, wenn weiter Geröll und Bäume den Bachlauf stören. Wir arbeiteten meistens mit einer Fachgruppe Räumen zusammen. Neben vieler umgestürzten Bäumen waren auch viele kleinere Teile, die den Abfluss des Wassers störten im Bachlauf. Dieser wurde von uns händisch beseitigt. Grade die kleinen unscheinbaren Teile waren häufig schwierig zu bergen, da sie tief im angespülten Schotter vergraben waren. Besonders schwierig gestalltete sich die Bergung eines abgerissenen Wandstückes. Das 2 x 0,75 m große Mauerstück konnte nicht von großem Gerät geborgen werden. Es musste in kleine Teile zerlegt werden, um dann per Hand aus dem Bachlauf abtransportiert zu werden. Dabei haben wir mit den Kameraden aus dem Ortsverband Tier zusammengearbeitet. Neben dem Freiräumen des Baches haben wir auch Aufträge der Bevölkerung abgearbeitet. Dazu zählte Abtransport von Schutt, Herrausstemmen von Estrich und Putz als auch Wohngebäude von Schlamm zubefreien. Diese Aufgaben zählen eigentlich nicht zum Aufgabenbereich des THWs, da das THW zur Gefahrenabwehr und Wiederherstellung der Infrastruktur im Kriesengebiet unterwegs ist. Dennoch helfen wir natürlich auch, sobald es unsere Arbeitsaufräge es zulassen, den Menschen vor Ort. Eine weitere Herausforderung war das Beräumen eines Erdrutsches in einem Waldgebiet zwischen Ahrbrück und Lind. Da der Erdrutsch die Telekommunikationsleitung des Ortes Lind komplett zerstört hatte. Haben wir die deutsche Telekom bei der Verlegung des neuen Kabels unterstützt. Da auch im weiteren Wegverlauf kleinere Erdrutsche ein Durchkommen unmöglich machten, musste das knapp 2 km lange Kabel größtenteils per Hand an die nächste intakte Stelle gezogen werden.

Auch dieser Einsatz war wieder sehr herausfordert für alle Helfer vor Ort. Auch wenn sich der Einsatz von seinen Aufgaben sehr stark von dem vorherigen unterschied. Auf viele Aufgaben vor Ort gibt es keine Vorbereitung in Form einer Übung, sondern es muss viel mit vorhandem Wissen und kreativen Ideen für jede Einsatzstelle eine eigene Lösung gefunden werden. Auch nach mittlerweile vier Wochen ist immer noch sehr viel zutun, dennoch kann man große Fortschritte beobachten. Wir hoffen, dass die Bewohner des Ahrtals bald wieder zur Normalität zurückkehren können. Allerdings ist auch klar, dass dies nicht der letzte Einsatz unseres Ortsverbandes im Katastrophengebiet sein wird.


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