Beirut,

Idsteiner Helfer kehrt aus Beirut zurück

Unser Helfer Sven Graf kam am 13.08.2020 aus Beirut zurück. Nach der Explosion am 04.08 im Hafen von Beirut war er mit dem Team der SEEBA am 05.08 in den Libanon geflogen.

Die Helfer der SEEBA, Schnell-Einsatz-Einheit Bergung Ausland, sollten vor Ort den lokalen Einsatzkräften helfen, verschüttete Personen zu finden und zu retten. Außerdem half ein kleiner Teil der deutschen Botschaft.

Als die Helfer am Morgen, den 06.08.2020 ankamen, stand zunächst die Orientierung und Erkundung der Einsatzstelle an. Sie sollten im Hafen nach verschütteten Personen suchen. Dabei kamen Spürhunde und technische Ortungsgeräte zum Einsatz. Die Suche war in Sektoren eingeteilt, um das Gebiet um den Hafen systematisch absuchen zu können. Im Sektor des THWs konnten jedoch keine verschütteten Personen mehr gefunden werden. Leider ist die Chance Überlebende zu finden nach einer Zeitspanne von 72 Stunden sehr geringen.Die Suche wurde dennoch fortgesetzt bis der größte Teil der Helfer am Montag, den 10.08.2020 zurück flog.

Der Helfer aus Idstein blieb noch bis Donnerstag im Libanon und half den Statikern des Landes und der Stadt Beirut bei der Beurteilung der Gebäudeschäden. Graf wurde dazu in ein Team eingeteilt, dass außerdem noch aus einem Baufachberater bestand, eingeteilt. Ein Baufachberater hat eine spezielle Ausbildung in Beurteilung der Bausubstanz eines Gebäudes. Zur Feststellung, ob das Gebäude sicher ist, oder die Gefahr eines Einsturzes besteht. Die Teams sind dazu von einem Helfer in der Botschaft koordiniert worden und haben bei Gebäuden Beurteilungen durchgeführt. Dabei haben sie Materialien aus Wohnungen von Botschaftsmitgliedern sichergestellt. Sie untersuchten im Einsatzzeitraum ca. 150 Häuser.

Untergebracht waren die Helfer in einer deutschen Schule. Da es kein Erdbeben war, sondern eine Explosion, musste das mitgebrachte Zeltdorf nicht aufgebaut werden. Außerdem war die Schule weit genug entfernt von der Detonationsstelle. Um sich zu versorgen wurde lediglich eine Küche und ein Schwarz/Weiß-Bereich aufgebaut. Letzteres erfüllt den Zweck, keine Verunreinigungen aus der Außenwelt in das Lager zu verschleppen. Die Wasserversorgung war sehr schwierig, da das Leitungswasser nicht zum Trinken geeignet war. Zum Kochen und Trinken musste Wasser aus Flaschen organisiert werden. Geschlafen haben die Helfer auf Feldbetten in den Klassenräumen der Schule. 

Ein anderer wichtiger Aspekt des Einsatzes war laut Sven Graf die moralische Unterstützung der Bevölkerung, die gesehen hat, dass sie nicht allein sind. Für unseren Helfer war der Einsatz in Beirut der erste Einsatz mit der SEEBA im Ausland. Für ihn war der gesamte Einsatz sehr ergreifend. Die Zerstörung und das Leid, das die Helfer vorgefunden haben, war sehr erschütternd. Auf der anderen Seite war die Möglichkeit zu helfen und der Tatendrang, der Ihn erfüllte, sehr motivierend und aufbauend. Die Dankbarkeit der Bevölkerung beschrieb Graf als sehr ergreifend.


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